Predige Selbstorganisation und manage dann Individuen, sonst schaffst du deine Position ab. Kümmere dich auf keinen Fall um das Umfeld.
Mache dir zunächst bewusst, warum du Selbstorganisation willst und ob du es willst und aushalten kannst. Während es in klassisch hierarchisch aufgebauten Organisationen darum geht, Individuen zu managen, geht es in der Arbeit mit selbstorganisierten Teams ausschließlich darum, das Umfeld zu gestalten – und zwar so, dass die Teams störungsfrei arbeiten können und sich rein auf das Kerngeschäft fokussieren können. Was heißt das?
- Halte dich konsequent mit deiner inhaltlich, fachlichen Meinung zurück. Das Prinzip der unsichtbaren Pistole (invisible gun) greift hier und meint, dass dein dir disziplinarisch oder hierarchisch untergeordnetes Team geneigt ist, deine Meinung zu übernehmen. Das Team besteht jedoch zum einen aus Experten und zum anderen aus den Menschen, die die Umsetzung verantworten und mit der Entscheidung leben werden, weil sie mit den Auswirkungen in ihrer täglichen Arbeit konfrontiert sind.
- Kommentiere Ideen und Entscheidungen noch nicht einmal mit einem gut oder gefällt mir. Bewerte nur die Ergebnisse. Jede Äußerung beeinflusst das Team.
- Arbeite rein auf ergebnisorientierter Ebene, gestützt von Kennzahlen. Beschreibe deine Erwartungen an das Ergebnis, bevor das Team mit der Arbeit beginnt und lasse das Team über den Weg entscheiden. Hast du das Ergebnis anders erwartet oder etwas anders gemeint? Wenn das Ergebnis anders ist, als du es erwartet hast, hast du deine Erwartungen mangelhaft formuliert. Sind dennoch alle von dir vorab genannten Akzeptanzkriterien erfüllt, lerne daraus und nimm dir beim nächsten Mal vorher mehr Zeit, deine funktionalen Erwartungen an das Ergebnis zu formulieren. Ein Ping Pong um Ergebnisse ist sehr frustrierend für das Team, macht euch langsam und ist teuer (Arbeitszeit, entgangener Umsatz, Ressourcenverschwendung etc.).
Zurück zur Übersicht – 23 Wege, um eine (agile) Transformation an die Wand zu fahren.